Wer aufmerksam die Wettervorhersagen in den Medien verfolgt, der kennt die Bezeichnung Niederschlagsradar oder umgangssprachlich auch Wetterradar genannt. Doch wie funktioniert ein solches Radarsystem für das Wetter?

Wetterbeobachtungen auf dem neusten Stand der Technik

Jeder von uns hat schon einmal etwas von den sogenannten Bauernregeln gehört. Diese haben sich im Laufe der Jahrhunderte aus den Wetterbeobachtungen der meist bäuerlichen Landbevölkerung entwickelt. was nicht weiter verwunderlich ist, waren doch gerade die Bauern sehr vom jeweiligen Wetter abhängig. Für sie war es damals wie heute wichtig, zu wissen, ob die Ernte vielleicht von Regen oder Hagel bedroht war.

In unserer modernen Zeit stellt sich nun aber kaum noch jemand in die Natur, streckt den Finger in die Luft und hält nach den Wolken Ausschau. Metereologen und Klimaforscher benutzen zur Wettervorhersage und zu Wetterbeobachtungen das sogenannte Wetterradar oder auch Regenradar. Dieses funktioniert nach dem Primärradarprinzip, und sendet Mikrowellen in die Atmosphäre. Auf dem Weg durch die Atmosphäre werden diese Mikrowelle reflektiert und das Niederschlagsradar empfängt einen Teil davon wieder. Das bedeutet: Je mehr Schneekristalle, Eiskristalle oder auch Wassertropfen unterwegs sind umso mehr Mikrowellenstrahlung wird zurückgeworfen. Metereologen können daraus dann durch einige Berechnungen ableiten, wie hoch der flüssige beziehungsweise feste Wassergehalt der Wolken ist. In diese Berechnungen fließen dann auch noch zeitliche Daten vom Senden und Empfangen der Mikrowellenstrahlen ein, so dass die Metereologen mit ziemlicher Genauigkeit vorhersagen können, wie viel Niederschlagsgehalt eine Wolke hat und in welchem Abstand sie sich befindet.

Diese Daten werden dann über einen Rechner in das Niederschlagsradar eingespeist, so dass für den Nutzer ein zeitnahes Bild entsteht, auf dem er genau ersehen kann, wie sich die Wetterfront entwickelt und ob es an bestimmten Stellen zu Niederschlägen kommt.

Gerade für Landwirte ist solch ein Regenradar natürlich von großer Wichtigkeit. Entscheidet doch oftmals gerade bevorstehender Niederschlag darüber, wann der Ernteeinsatz beginnen kann.

Unwetterwarnungen mit Hilfe des Regenradars einsehen

Vor allem in den Sommermonaten, in denen es heiß ist, kommt es durch das Aufeinanderprallen von kalten und warmen Luftströmungen zu Gewittern. Diese können sich oftmals zu regelrechten Unwettern entwickeln, die dann zum Beispiel sintflutartige Regenfälle oder auch Hagelschauer mit sich bringen. In den letzten Jahren verstärken sich solche Unwetter, was viele Klimaforscher und Metereologen in der allgemeinen Erderwärmung begründet sehen. Durch das im Internet einsehbare Wetterradar können sich aber in der heutigen Zeit die Menschen besser schützen, denn es ist immer aktuell und gut verständlich. Große Gewitterfronten, Regengebiete und bevorstehende Hagelschauer weisen die Menschen in den entsprechenden Gebieten darauf hin, wie das Wetter wird. Und dort wo es nötig sein sollte, können entsprechende Vorsichtsmaßnahmen rechtzeitig getroffen werden.

Ein Radar für die Wettervorhersagen ist also nicht nur ungemein praktisch, sondern in sehr vielen Bereichen des täglichen Lebens sehr hilfreich und fast schon unerlässlich geworden. Informationen werden so auf sehr schnellem Wege weitergegeben und können dergestalt genutzt werden, dass größere Hagelschäden beispielsweise verhindert werden können. Und gerade das Internet bildet hier eine sehr sinnvolle Basis, denn mit einem Regenradar können zeitgleich eine sehr breite Zielgruppe erreicht werden, zu denen man im grauen Vorzeiten ohne Internet kaum Kontakt hatte.

*Das Schweizer Radarbild wird aus den Radarbildern der drei Wetteradarstationen in la Dôle, auf dem Albis und auf dem Monte Lema zusammengesetzt. Diese Informationen werden von der MeteoSchweiz gesammelt und zu einem Bild verarbeitet. Anschliessend werden die Bilder an die drei Wetterzentralen in Zürich, Genf und Locarno verteilt. In den Wetterzentralen werden die Bilder alle 2.5 Minuten aktualisiert und können auch als Animation eingesehen werden. Sie erlauben es den Meteorologen, sehr genaue kurzfristige Aussagen (1-2 Stunden im Voraus) darüber zu machen, wann die Niederschläge an einem bestimmten Ort beginnen oder wieder aufhören. Darüber hinaus ist es mit diesen Bildern möglich, Gewitterwolkenschichten zu lokalisieren, welche örtliche Windspitzen verursachen können. Technisch betrachtet arbeitet der Wetterradar gleich wie jeder andere Radar, nur dass er auf das Erkennen der einzelnen Niederschlagsarten (Regen, Hagel, Schnee) optimiert ist.